Reisebeschreibung
Mit dem Leonhardiritt wird der heilige Leonhard als Schutzpatron des Viehs geehrt. Während die Landwirte der Region früher in unregelmäßigen Abständen die Kapelle umrundeten, um ihre Tiere segnen zu lassen, versammeln sie sich seit 1856 zur gemeinsamen Fahrt. Diese Liebe zur Tradition wird auch von der UNESCO geschätzt: 2016 ist der bayerische Brauch als „Tölzer Leonhardifahrt“ zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt worden.
Der „Bayerische Herrgott“ Leonhard von Limoges lebte um 500 als Abt eines Klosters in Frankreich und galt dort als Patron der Gefangenen. Wie es dazu kam, dass ein Mönch, der sich für die Befreiung Gefangener einsetzte, zum Heiligen von Vieh und Pferd wurde? Der Legende nach ließ der heilige St. Leonhard durch sein Gebet die Ketten Gefangener zerspringen – die auf späteren Abbildungen irrtümlich für Viehketten gehalten wurden. Einer weiteren Erklärung nach waren die häufigen Viehseuchen des 18. Jahrhunderts Grund dafür, dass die Schutzfunktion St. Leonhards ausgeweitet wurde. Egal ob für Gefangene, Nutztiere oder Haustiere: der heilige St. Leonhard ist als Schutzpatron in die Geschichte eingegangen und wird mit der Leonhardifahrt in großem Stil geehrt.
Die Fahrt setzt sich mit den Glockenschlägen um 9 Uhr in Bewegung und zieht vom Kurviertel (Höhe Ludwigsstraße), über die Isarbrücke und untere Marktstraße hinauf zum Kalvarienberg.
Dort findet gegen 11 Uhr der Festgottesdienst statt bevor es auf selbem Weg zurück in die nun obere Marktstraße geht. Ende ist gegen 13 Uhr an der Mühlfeldkirche.
Zum Zuschauen des Zuges eignet sich vor allem die Isarbrücke oder Marktstraße, es lohnt sich aber auf jeden Fall auch, nach einiger Zeit mit auf die Festwiese zu wandern und die Aufstellung der Wägen und den Gottesdienst zu begleiten.
Tatsächlich dreht sich am Leonharditag in Bad Tölz alles um die Wallfahrt, Geschäfte usw. bleiben geschlossen. Auch viele Sehenswürdigkeiten in der Altstadt sind durch den Festzug quasi erst nachmittags zugänglich.
Reiseverlauf:
07:00 Uhr: ca. Anreise (je nach Zustiegsstelle)
09.00 - 16.00 Uhr: Freier Aufenthalt
16.30 Uhr: ca. Rückkunft (je nach Ausstiegsstelle)